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Die AEP unterstützt den Antrag auf UN-Mitgliedschaft Taiwans. Hier geht es zur Unterstützungspetition:
Unterstützungspetition Taiwans auf UN-Mitgliedschaft
 
 
 
 

AfD macht den Egoismus zum Programm

"Unser Land zuerst"; so stand es auf den Wahlplakaten der Alternative für Deutschland zur EU-Wahl 2024 geschrieben. Mit Egoismus schafft man nach Ansicht der AEP aber keine friedlichere und gerechtere Welt.
"Unser Geld für unser Land"; dabei vergißt die AfD das Deutschland mit seinen gewaltigen Exportüberschüssen Tausenden in anderen Teilen des Erdballs die Arbeit wegnimmt, und das seit Jahrzehnten. Unsere Überschüsse sind die Schulden und ist die Armut anderer. Wenn die AfD aufrichtig wäre, müßte sie die Rückerstattung der deutschen Gewinne aus den Exporten mit den betreffenden Ländern einfordern. Sie müßte auf wesentlich höhere, auskömmliche Löhne in ärmeren Staaten drängen um beispielsweise die Zahl der Flüchtlinge zu mindern. Eine der Folgen wären natürlich höhere Preise für die Verbraucher*innen hierzulande. Darüber hinaus sollen nur jene einwandern dürfen, die uns nützlich sind. Bloß wie sollen dabei ärmere Region auf die Beine kommen, wenn wir die Fachkräfte absaugen? Das ist Kolonialismus durch die Hintertür. Wo bleibt da die Mitmenschlichkeit?
Und so ganz nebenbei zerstören wir auch noch mit unserer ressourcenverschleißenden und klimaschädlichen Lebensweise die Lebensräume u. a. in Afrika. 2024 hatte Deutschland bereits am 2. Mai seinen Überlastungstag erreicht.
 
Mit Blick auf das Wahlergebnis stellt sich einem schon die Frage, ob Deutschland ein Land der Egoisten geworden ist !

13.6.2024

 
Bauernproteste: Mit Egoismus und Kompromißlosigkeit löst man selten Probleme.

An den versuchten Übergriffen auf den Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in Schüttsiel tragen die Bauernverbände, mit Ausnahme der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, mit ihrem jahrelangen, konträren Agieren gegenüber Umweltschützerinnen und -schützern eine gewisse Mitschuld. Sich davon zu distanzieren allein reicht nicht aus.
Worin unterscheiden sich die jetzigen Blockaden von den Aktionen der sogenannten Klimakleber? Vielleicht dahingehend, daß sich Letztgenannte für Nachhaltigkeit einsetzen, wovon der Deutsche Bauernverband mit seinem Einsatz für das Wohl der eigenen Klientel weit entfernt ist. Die Abschaffung der Steuerbegünstigungen auf Diesel ist seit Jahrzehnten längst überfällig.
Es stellt sich die Frage, warum die Landwirtschaft für die Schäden die sie anrichtet nicht auch bezahlen soll (Verursacherprinzip > siehe auch CDU-Grundsatzprogramm aus den 90er-Jahren)? An dem jüngsten Hochwasser trägt doch auch die Landwirtschaft ihren Anteil. Auch sie fährt unsere Straßen kaputt und befördert die Klimaerwärmung mit all den zusätzlichen finanziellen Belastungen bei.
 
Eine Bäuerin, die sich klar von den Bauernprotesten distanzierte, war in ihrem Leserbrief am 13.1. in der Altmark-Zeitung der Meinung, daß die Behinderungen für Einsatzkräfte und Bevölkerung weit schlimmer gewesen wären als jene der "Klimakleber".
Sie bemängelte "eine Steuerpolitik, die an klimabedingten Einkommensverlusten der Landwirtschaft verdient, es können weder Rücklagen für die Betriebskosten eines Jahres steuerfrei gebildet werden, noch wirken sich Verlustjahre im Nachhinein steuermindernd aus. Das heißt, zum Ausgleich aufgenommene Kredite lassen sich nicht in den Folgejahren als Kosten darstellen, automatisch errechnet sich so ein höherer Gewinn, aber es bleibt kein Geld beim Betrieb.
Für all diese Missstände hat sich der Bauernverband nie eingesetzt, stattdessen hat er durch seine seit Jahrzehnten betriebene politische Einflussnahme seinen Funktionären geholfen, ihre Betriebe zu vergrößern, das Bauernsterben vorangetrieben und niemals die Macht der Flaschenhalsbetreibe in der Lebensmittelverarbeitung gebrochen, sondern noch daran verdient.
Ja, auch Bauernverbandsfunktionäre schämen sich nicht, ihre nach der "Wende" im Osten auf irgendeine Weise umfangreich erworbenen Landwirtschaftsflächen durch den Verkauf an Konzerne ihren Mitgliedern vorzuenthalten und so die Verarmung des ländlichen Lebens voranzutreiben.
Dem Bauernverband haben wir es zu verdanken, dass es baum- und strauchlose Agrarwüsten gibt, jetzt macht er sich zum verlängerten Arm der Ölindustrie..."
Zitat Ende.
 
Das was man an vielen Orten sehen kann, sind in großem Umfang umgepflügte Wegeseitenräume und Ackerrandstreifen. Statt einer Breite von 9 / 12 oder 14 m werden sie nicht selten bis auf 3,50m heruntergepflügt. In der Allgemeinen Zeitung aus dem niedersächsischen Uelzen erschien vor einigen Jahren ein zweiseitiger Bericht, in dem man davon ausging, daß im dortigen Landkreis rund 1200 Hektar illegal von der Landwirtschaft überackert und diese dann noch mit Pestiziden und Gülle versehen wurden. Das wären jahrzehntelange, widerrechtliche Zusatzeinnahmen zu Lasten der Allgemeinheit*.
Darüber hinaus stellt so gut wie kein Landwirt an der Schranke den Treckermotor ab oder läßt ihn eben mal 30 min auf seinem Hof im Stand laufen, ohne das er bewegt wird. Dann kann der Dieselpreis eigentlich nicht zu hoch sein.
Des weiteren hat die Landwirtschaft in der jüngsten Vergangenheit gut verdient; bekommt seit Jahren milliardenschwere Unterstützungszahlungen (z. B. Flächenprämien, Ernteausfallgelder an Ausfällen, die man teilweise mit verursacht hat).
Warum Transporte auf der Straße subventionieren, wenn gleichzeitig z. B. die Rübenbeförderung auf der umweltfreundlicheren Schiene bei der DB ab rund 5 €/km bemautet wird ? Hier muß es endlich eine Angleichung geben, damit Gütertransporte von der Straße auf die Bahn verlagert werden. Dies könnte langfristig der Gesellschaft Kosten sparen, durch eine geringere Umweltbelastung.
Zu überdenken wäre eine stärkere Verzollung von ausländischen, landwirtschaftlichen Produkten, die nicht den europäischen Umweltstandards entsprechen. Dies widerspräche allerdings einer zollfreien Welt, wie sie gerade von Deutschland als Exportland und als einer der Hauptprofiteure davon angestrebt wird. Vielleicht wäre auch ein progressiver Umsatzsteuersatz für alle Wirtschaftsunternehmen sinnvoll, der kleine landwirtschaftliche Betriebe auf Kosten großer entlasten, die Marktmacht der Handelskonzerne mit Ihren Niedrigstpreisen mindern könnte.
 
 

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  • Getreideertrag pro Hektar im Schnitt rund 7t
  • Verkaufserlös pro Tonne rund 200 €
     
    7t x 200€ x 1200ha = rd. 1.680.000 € widerrechtliche Einnahmen pro Jahr (nicht Gewinn) allein am Beispiel des Lk Uelzen.
    Die daraus entstandenen Schäden u. a. durch das damit begünstigte Artensterben kämen noch hinzu.
     
    Quellen:
    - https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Landwirtschaft-Forstwirtschaft-Fischerei/Feldfruechte-Gruenland/aktuell-erste-schaetzung-getreide.html, abg. 29.12.23
    - https://markt.agrarheute.com/marktfruechte/, abg. 29.12.23
     
    9. u. 13.1.2024
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